Erwachsen werden ist eine aufregende Zeit. Die Kindheit ist (fast) vorbei und die Hormone veranstalten eine emotionale Achterbahn. Und dann will man mit Jugendlichen Theater spielen: Wir haben einen Plan, aber „das Leben“ kommt dazwischen. Gerade hier kommt die Theaterpädagogik ins Spiel: mit etwas Geschick bieten gerade die vermeintlichen „Probleme“ die Grundlage für eine kraftvolle theatrale Umsetzung, mit der sich alle identifizieren können. Jede vermeintliche Störung kann zur „Kunst“ werden, seien es gruppendynamische Probleme, Konflikte mit Lehrern oder Eltern, Zukunftsängste oder einfach nur die Sehnsucht nach einem anderen Leben. Im Theater suchen wir keine Antworten, sondern eine möglichst interessante Umsetzung der Fragen, die alle etwas angehen.
Neben einer Erläuterung der Herangehensweise sollen handfeste theatrale Formen vermittelt werden, die uns helfen aus Störungen Kunst zu machen, seien es statische und dynamische Bilder, Elemente des Bewegungstheaters der gezielte Einsatz von Poesie und einiges mehr.
Lutz Pickardt, Regisseur und Theaterpädagoge (BuT), Theatertherapeut (HIGW) Roy Hart Center Voice Teacher (CAIRH).
Seit mehr als 30 Jahren Kurse, Projekte und Workshops mit Jugendlichen und Erwachsenen in ganz Deutschland und Europa, im nationalen, transkulturellen und internationalen Kontext.
Seit 2006 künstlerische Leitung von Theater Dionysos, der Bürgerbühne am Theater Marl. Lehraufträge für Theaterpädagogik in Berlin, Frankfurt, Neuwied, Hamburg, Wien und Zürich. Von 2016-2023 Vorsitzender des Bundesverband Theaterpädagogik (BuT). Aktuell Leitung des Erasmus geförderten Projekts #theatre.makes.politics. Gemeinsam mit Partner*innen aus Frankreich, Portugal, Griechenland und Nordmazedonien sollen theaterpädagogische Methoden und Formate entwickelt werden, um den antidemokratischen Kräften in Europa etwas entgegenzusetzen.