Die Theater-AG des Otto-Schott-Gymnasiums aus Mainz unter der Leitung von Bettina Hahn überzeugt mit Werthers multipler Persönlichkeit, der sich in eine unerreichbare Liebe verrennt.
Die Theater-AG des Otto-Schott-Gymnasiums aus Mainz unter der Leitung von Bettina Hahn überzeugt mit Werthers multipler Persönlichkeit, der sich in eine unerreichbare Liebe verrennt. Werther verliebt sich in Lotte, die bereits mit Albert verlobt ist, was sie für ihn umso begehrenswerter macht, doch es wird schnell klar, dass er keine Chance hat. Doch das ist alles nicht auf der Bühne zu sehen, sondern wird uns über einen WhatsApp-Chat transportiert.
Und auch gibt es Werther nicht alleine, sondern er wird von allen Darsteller:innen der Gruppe in seinen verschiedenen Facetten (inkl. Bart und Perücke) verkörpert. Wir sehen, wie er sich einredet, dass ihn weniger Lottes Persönlichkeit anzieht, sondern vielmehr die Tatsache, dass sie unerreichbar ist.
Die mehreren Werthers auf der Bühne steigern sich immer weiter in diese unerfüllbare Liebe hinein, ohne zu merken, dass er mehr an der Vorstellung von ihr hängt als an der realen Person. Die verschiedenen Facetten reden manchmal als Werther oder reden über ihn und seine Handlungen.
Als Werther Lotte schließlich die Liebe gesteht, kann sie die Gefühle nicht erwidern, was Werther in eine tiefe Krise stürzt. Sein Freund Wilhelm versucht, ihn zur Vernunft zu bringen und ihm klarzumachen, dass Lotte nie ihm gehören wird. Doch Werther ist blind vor Leidenschaft und lässt sich nicht überzeugen.
Im Verlauf des Stücks wird deutlich, dass Werther zunehmend die Kontrolle verliert. Seine verzweifelte Liebe treibt ihn in den Alkohol, was auf uns negativ gewirkt hat, da wir finden dass, „das Leben zu toll ist, um traurig zu sein.“, wie die Darsteller:innen es auch im Stück erwähnt haben. Er versucht, seine Gefühle zu betäuben, doch das führt nur weiter in die Selbstzerstörung.
Die unerfüllte Liebe zu Lotte zerbricht schließlich, als er Lotte seine Liebe gesteht, sie bleibt distanziert und weißt ihn zurück. Am Ende steht Werther vor den Trümmern seiner eigenen Illusionen und sein Leben endet vermutlich im Suizid.
Die Darsteller:innen zeigen uns eindrucksvoll, wie unerwiderte Liebe am Ende nur Schmerz und Zerstörung hinterlässt.
Rezensentin: Diana Bastron (Alexander-von-Humboldt-Gymnasium)
Rheinland-Pfalz: „Werther in Love“
Foto: Claudia Hoppens