„[MAYBE] - A TALE OF TWO CITIES“ aus Bayern & Südafrika ist eine Inszenierung mit komödiantischen Elementen und klarer Message, wie unterschiedlich die Problemlage der Leute in den verschiedenen Städten ist.
„[MAYBE] – A TALE OF TWO CITIES“ ist eine einstündige auf Englisch vorgeführte Theaterinszenierung, in der sehr viele Mittel des Theaters genutzt werden, wie zum Beispiel Sprache, Gesang, Chor, Mimik, Gestik, Proxemik und Tanz. Das Theaterstück des Carl-Orff-Gymnasiums Unterschleißheim und der Eersterevier Secondary School Cape Town unter der Leitung von Stefanie Hörchel, Jill Markram und Michael Blum vermittelt die Unterschiede der Stadt München und der Stadt Kapstadt und geht auf die verschiedenen Lebenswelten innerhalb der Gesellschaftsschichten ein.
In dem Abschnitt, der in Kapstadt spielt, wird der Kontrast zwischen Arm und Reich dargestellt. Besonders eindrucksvoll ist die Darstellung der armen Menschen, die durch das Publikum liefen, um Geld betteln und einen mit tiefster Trauer direkt in die Augen schauen. Dies verstärkt den Effekt, dass man sich als Publikum noch intensiver in die Darstellung hineinfühlen kann.
Der erste Abschnitt stellt die Stadt München dar, besonders clever ist dabei die Geschichte, dass alle die falsche Nummer einer berühmten Person haben. Die Person, die dann angerufen wird, ist zunächst verwirrt, nutzt aber die Gelegenheit, sich als diese berühmte Person auszugeben. In den Szenen mit den Anrufen entsteht allmählich ein großes Gesamtbild, das sehr humorvoll inszeniert wird. Dass ein Gesamtbild über mehrere einzelne Szenen langsam entsteht, ist von Anfang bis Ende vorzufinden.
Ein weiterer eindrücklicher Effekt ist, dass mit Gegenständen, die man mit Obdachlosen assoziiert, wie z.B. Müllsäcke, rhythmische Klänge erzeugt werden. Durch die im Hintergrund spielenden Trommeln kommt der südafrikanische Flair rüber und aufgrund des zusätzlichen Gesangs schafft die Atmosphäre eine stimmige Einheit, in der alle akustischen Mittel miteinander harmonieren. Darüber hinaus wird in der Szene viel getanzt, stets in perfekter Synchronität, welche ein harmonisches Gesamtbild vermittelt.
Die professionelle Umsetzung der Schauspielenden gewährleistet, dass die Gefühlslage zu jedem Zeitpunkt deutlich erkennbar ist, selbst für Zuschauende mit eingeschränkten Englischkenntnissen, dank der ausdrucksstarken Gestik und Mimik. Schlussendlich gab es eine Vermischung der Schichten, weil in der letzten Szene eine Frau der Oberschicht sich um ein Baby der Unterschicht kümmert, nachdem ihr Mann ihr davon abgeraten hat.
Wir finden, dass die Inszenierung sehr gut gelungen ist. Sie hat uns rundum begeistert. Sie besitzt viele komödiantische Elemente und trotzdem ist die Message klar, wie unterschiedlich die Problemlage der Leute in den verschiedenen Städten ist.
Das Publikum war von der Aufführung begeistert. Innerhalb der Vorstellung wurde applaudiert und nachdem es vorbei war, gab es vom Publikum Standing Ovations, die sehr lange anhielten.
Till Wirthmann, Merle Lankenau & Mika Schüler (Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Bremen)
Foto: Claudia Hoppens