„Wenn ich ein Held wär´ und noch zwei Flügel hätt´…“ eine heldenhafte Inszenierung von Maren Hädrich und der Theater-AG des 5/6 Jahrgangs der Freien Gesamtschule UniverSaale Jena in Thüringen.
Wäre doch alles so leicht, so einfach und so genial, wenn ich bloß ein Held wäre.
Ich würde gelobt werden, es gäbe keinen Druck, ich wäre perfekt und die coolste Person überhaupt, keiner würde meckern oder enttäuscht von mir sein, oder?
Aber will ich wirklich so sein oder bin ich nicht genau so richtig, wie ich bin?
Ist ein Held überhaupt so perfekt, wie ihn alle beschreiben?
Superhelden haben Mut und einen edlen Charakter, wirken perfekt und jeder von uns wollte bestimmt schon einmal einer sein. Etwas, wovon die sechs Mädchen der Theater AG träumen, sie wären auch gerne Superhelden. Doch als die Fassade anfängt zu fallen und die Superkräfte nicht mehr so funktionieren, wie sie sollten, merken die Mädchen, dass es selbst ein Superheld nicht immer einfach hat. Der Druck und die Erwartungen steigen, sowohl an die Superhelden als auch an die Mädchen und die Mädchen können dem nicht standhalten. Besonders hervorgehoben wird das mit der Message: „I am under pressure, what about you?“, welche auf großen Plakaten geschrieben ist. Ganz besonders beeindruckend ist die Szene, als die Mädchen keine Superhelden mehr sein wollen und unter dem Lied, wortwörtlich sehr passend gewählt, „I am feeling good“ alles zerstören, ihren Frust rauslassen und endlich wieder glücklich sind.
Die Probleme der Superhelden werden spannend im Hintergrund der Erzählungen dargestellt und immer mit passender Musik unterstützt. Besonders gelungen ist die Szene mit „Flash“. Flash hat am Anfang den Lauf passend kommentiert und am Ende ist er er selbst mit eingestiegen, dabei hat er sogar die Bühne verlassen, um den Lauf zu Ende zu laufen und zu gewinnen, doch dann ist er gescheitert. Lebhaft und teils ironisch wird das Stück auch mit lustigen Momenten gefüllt, was aber den Ernst der Lage nicht vertuscht.
Aber auch mit dem Publikum wird interagiert, was zwar unerwartet ist, das Schauspiel aber lebendiger wirken lässt.
Insgesamt ist die Zeit wie im Flug verflogen und ich habe mich keine Minute gelangweilt, sondern war sehr gefesselt an das Stück. Auch die Kostüme sind gut gewählt und ich finde schön, dass jedes einzelne Problem einmal beleuchtet wird.
Die Umsetzung ist sehr gut gelungen und vor allem kreativ. Die Botschaft, dass man genau so gut sei, wie man ist und jeder mit Problemen zu kämpfen hat, auch Superhelden, ist auf jeden Fall angekommen und besser hätte es die Theater-AG nicht machen können.
Die Leistung, die die jungen Mädchen auf der Bühne erbracht haben, ist bemerkenswert und sehr mutig!
Angelika Bastron (Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Bremen)
“Wenn ich ein Held wär’ und noch zwei Flügel hätt” (Thüringen)
Foto: Manja Herrmann